Die Suche nach und Präsentation von Wahrheit ist nicht Aufgabe der Medien. Wahrheit ist immer subjektiv. Es gibt nicht die Wahrheit, insbesondere in gesellschaftspolitischen Fragen nicht. Mit Wahrheit verbinden wir eine allumfassende Objektivität der Dinge und Sachverhalte, die uns umgeben. Dabei stellt sich uns das Objektive, die Wahrheit, immer verschieden dar, je nachdem, aus welchem Blickwinkel wir es betrachten.
Auf der Suche nach der Wahrheit braucht es zunächst ein Interesse an dieser. Suchen wir also die hinter den Dingen stehende Wahrheit (soweit wir sie eben zu erfassen in der Lage sind)? Oder suchen wir lediglich eine Bestätigung unseres bereits gefestigten Weltbildes? Verpflichten wir uns selbst auf ersteres, so kommen wir nicht umhin, uns Informationen zu beschaffen, die uns zur Wahrheitsfindung dienlich scheinen. Dabei sind wir, so schmerzhaft dies auch mitunter sein mag, bemüht, auch jene Informationen mit einzubeziehen, die unseren Überzeugungen entgegenstehen. Haben wir ein möglichst breites Wissen erlangt, sind wir aufgefordert, diese Informationen abzuwägen, zu bewerten, sie aufeinander zu beziehen und somit schlussendlich zu einer Einschätzung zu kommen. Mit dieser Einschätzung treten wir in die Welt, beginnen zu kommunizieren, tauschen uns mit anderen über ihre Sichtweise der Dinge aus. Am Ende all dessen steht etwas, dass wir unsere Wahrheit (nicht aber die Wahrheit) nennen können. Dies immer mit der offenen Bereitschaft und dem Wissen, dass die Welt sich weiter dreht, sich einem andere Perspektiven eröffnen können, und sich damit auch unsere Wahrheit stets aufs Neue einer kritischen Prüfung zu unterwerfen hat.
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